Grauer Star - Katarakt

Was ist eine Katarakt (grauer Star)?

Die Linse im Auge hat die gleiche Funktion wie die Linse in einem Fotoapparat. Sie erzeugt ein scharfes Bild auf der Netzhaut. Wenn die Linse sich eintrübt, wird das Bild unscharf, verschwommen. Man sieht wie durch einen leichten Schleier, der mit der Zeit immer dichter wird. Daher kommt auch der Name, Katarakt heißt auf Griechisch „Wasserfall“.

Im Laufe der Erkrankung nimmt die Blendungsempfindlichkeit zu, die Farbe der Pupille wird heller und verändert sich von schwarz nach grau, gelblich oder weiß. Ohne Behandlung schreitet der graue Star bis zur völligen Erblindung fort.

Der graue Star ist nicht zu verwechseln mit dem grünen Star. Außer der Namensähnlichkeit haben beide nicht sehr viel gemeinsam.

Heute braucht eine Kataraktoperation nicht mehr gefürchtet zu werden, und niemand muss wegen eines grauen Stars sehbehindert sein. Fortschritte der operativen Verfahrensweisen, verbesserte Instrumente und regelmäßige Kontrollen machen eine Kataraktoperation sehr sicher und führen zu einer schnellen Verbesserung des Sehvermögens.

Wie wird der graue Star behandelt?

Wenn sich die anfängliche leichte Linsentrübung verdichtet, ist eine Operation die einzige Behandlungsmöglichkeit. Der Eingriff belastet den Patienten nur sehr gering und ist in aller Regel schmerzlos. In den allermeisten Fällen kann das Sehen durch die Operation des grauen Stars deutlich verbessert werden. Die Operation zählt heute zu den häufigsten Operationen weltweit. Jahr für Jahr werden in Deutschland etwa 500.000 Patienten wegen eines grauen Stars operiert.

Die Katarakt-Operation

Der schmerzlose Eingriff zählt zu den häufigsten Operationen überhaupt: In Deutschland werden rund 500.000 Patienten jährlich operiert. Die getrübte Linse wird bei der Operation durch eine klare Kunststofflinse ersetzt.

Wir führen unsere Katarakt-Operationen in der unblutigen Kleinschnitt-Technik durch. Dies ist in der Regel ambulant möglich (ambulant heißt, dass Sie nach dem chirurgischen Eingriff wieder nach Hause gehen können; der Aufenthalt in der Klinik dauert mit Vorbereitung, Operation, Überwachungsphase und Entlasskontrolle insgesamt ca. 3 Stunden). Lediglich zur Nachkontrolle müssen Sie wieder in die Praxis kommen. Falls erforderlich, kann die Katarakt-Operation aber auch stationär erfolgen, ggf. müsste der Patient sich vorher die Kostenübernahme der stationären Behandlung durch seine Krankenkasse schriftlich bestätigen lassen.

Die Staroperation ist in aller Regel in örtlicher Betäubung (Betäubung mit Augentropfen oder Spritze) möglich. Welches Verfahren für Sie das beste ist, wird in einem sorgfältigen Gespräch vor der Operation entschieden. Während der Operation wird der Kreislauf und die Sauerstoffsättigung des Blutes überwacht.

Die Gesundheit Ihrer Augen und Ihr bestmögliches Sehvermögen stehen für uns an erster Stelle.
 

Nach der Katarakt-Operation

Nach der Operation sollten Sie Ihrem Auge etwas Ruhe gönnen. Das heißt vor allem, nicht am Auge zu reiben oder drücken. 
In aller Regel bemerken Sie schon am Tag nach der Augenoperation eine wesentliche Verbesserung Ihres Sehvermögens. Ihre endgültige Sehschärfe erlangen Sie, wenn die Reizerscheinungen am Auge vollständig abgeklungen sind. Oft wird nach der Operation für die Ferne gar keine oder nur eine schwache Brille benötigt (s. a. IOL-Master®*). Diese kann ausgemessen werden, nachdem sich der stabile Endzustand sicher eingestellt hat.

IOL-Master®*

Für Menschen, die von einem grauen Star betroffen sind, ist ein operativer Austausch der eingetrübten Linse gegen eine klare Kunstlinse Mittel der Wahl.

Damit eine passende Kunstlinse gewählt werden kann, wird das Auge vor der Operation vermessen. Man braucht präzise Messdaten, damit die Kunstlinse für die individuellen Voraussetzungen am Patientenauge optimal passt. Ziel ist, nach der Operation die Sehkraft so weit wie möglich wiederherzustellen, sodass der Patient nur eine schwache Brille tragen muss und auch ohne Sehhilfe gut sehen kann. Davon abweichend kann bei Kurzsichtigen, die es gewohnt waren ohne Brille zu lesen, die Kunstlinse auch so gewählt werden, dass nach der Katarakt-Operation keine Brille für die Nähe gebraucht wird.
 
Mit dem IOL-Master® können wir vor einer Katarakt-Operation diese genaue Vermessung Ihres Augapfels (Achslänge, Krümmungsradien der Hornhaut, Vorderkammertiefe) vornehmen - mit Licht, schnell, berührungsfrei, schmerzlos und sehr genau. Der IOL-Master® berechnet auch gleich die notwendige Stärke der Kunstlinse aus den jeweils aktuellen Datenbanken.

 Die Vorteile des IOL-Master® sind:

  • die Messung erfolgt exakt in der Sehachse
  • die Messung ist sehr präzise
  • die Messung erfolgt ohne Berührung (kein Infektionsrisiko)
  • die Messung funktioniert ohne Erweiterung der Pupille

Pentacam® *

Die Pentacam® ist eine innovative moderne Untersuchungstechnik. Mit Hilfe einer automatisch rotierenden Kamera wird der vordere Augenabschnitt vermessen. Diese Messung dauert nur einige Sekunden und erfasst die verschiedenen Ebenen des Auges durch zahlreiche Aufnahmen. Das Auge selbst wird nicht berührt. Das heißt, die Pentacam®-Unter­suchung ist völlig schmerzfrei und ungefährlich.

Wann sollte eine Pentacam®-Untersuchung erfolgen?

Unbedingt erforderlich:

  • zur Beurteilung, ob Ihr Auge im Rahmen der Katarakt-OP für eine hochwertige Premium-Linse geeignet ist
  • vor refraktiver Chirurgie (z. B. Lasik)
  • bei Keratokonus bzw. Verdacht auf Hornhaut-Irregularitäten
     

Zur besseren Diagnostik:

  • Feststellung von krankhaften Veränderungen der Hornhaut
  • Kammerwinkelbeurteilung bei Glaukom
  • Hornhautdickenmessung bei Glaukom
  • Linsendichte-Analyse beim grauen Star

Premiumlinsen*

Neben der Standard-Kunstlinse als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen stehen uns hochwertige Premiumlinsen* zur Verfügung: 

Torische Linse*
Eine torische Linse kann einen stärkeren Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) ausgleichen.

Astigmatismus bedeutet, dass die Horn­haut nicht gleich­mäßig rund (wie ein Ball), sondern etwas oval (im Extremfall wie ein Rugbyball) geformt ist. Die einfallenden Lichtstrahlen werden ungleichmäßig gebrochen und verursachen ein verzerrtes oder verschobenes Bild.

Bitte beachten Sie, dass auch mit dieser speziellen torischen Linse nur in einer Entfernung (gewöhnlich in der Ferne) die Brillenfreiheit erreicht werden kann. Zum Lesen ist dann eine einfache Lesebrille erforderlich.

Bei torischen Linsenimplantaten gibt es viel mehr mögliche Korrekturwerte als bei "Standard"-Linsen. Oft werden torische Kunstlinsen daher für jeden Patienten individuell produziert und geliefert.
 
Das Einsetzen einer torischen Kunstlinse ins Auge verlangt besondere Vorbereitungen und zusätzliche Vermessungen. Für die Korrektur der Hornhautverkrümmung ist neben der Dioptrienzahl auch die Achse - und somit die Lage der Linse im Auge - von Bedeutung. Daher muss sichergestellt werden, dass sich die implantierte Linse im Auge nicht dreht und die einmal richtig erzielte Achslage dauerhaft erhalten bleibt.

Multifokale Linse*
Bei der klassischen Implantation der Intraokularlinse werden als Standard-Kunstlinse „Ein-Stärke-Linsen“ eingesetzt. Darunter versteht man Kunstlinsen, die Ihnen ein scharfes Bild in nur einem Entfernungsbereich liefern, in der Regel im Fernbereich.

Gegenstände oder Personen in der Nähe werden nur unscharf wahrgenommen. Um auch diesen Entfernungsbereich abzudecken, benötigen die Patienten im Anschluss an die Operation zusätzlich eine Nah- oder Gleitsichtbrille. Spezielle multifokale Linsen ermöglichen dagegen durch ein besonderes Optikdesign eine weitgehende Unabhängigkeit von der Brille. 

Allerdings gibt es gewisse Einschränkungen und Gegenanzeigen für multifokale Kunstlinsen, sodass bei jedem Patienten eine intensive Erörterung* und Abklärung der individuellen Situation und Befunde* unbedingt erforderlich ist.
 


Bei mit * gekennzeichneten Leistungen handelt es sich um individuelle Gesundheitsleistungen, die auf Basis der amtlichen Gebührenordnung für Ärzte privat abgerechnet werden.